"Für jede Schwierigkeit gibt es eine Lösung. Entweder, diese zu ändern oder lernen, diese zu ertragen"
Diagnostik
Als Grundlage für die spätere therapeutische Arbeit findet während der psychotherapeutischen Sprechstunden und der probatorischen Sitzungen eine psychologische Diagnostik statt. Das bedeutet, dass zu Beginn viele Informationen zu den Problemen (Symptomen), zur Entwicklungsgeschichte und zum Entwicklungsstand, zur Begabung, gegebenenfalls zu körperlichen Beschwerden, zum sozialen Umfeld und zur Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen gesammelt werden müssen. Dies geschieht durch Gespräche, durch Interviews, durch Fragebögen, sowie durch Testverfahren. In einigen Fällen ist es wichtig, die Diagnostik beim Psychotherapeuten mit weiterführenden Untersuchungen von anderen Stellen, etwa einem Kinder- und Jugendpsychiater zu ergänzen. Ziel der Diagnostik ist es im ersten Schritt, die Symptome und die Einschränkungen, die daraus entstehen, zu beschreiben. Dies dient dazu, das Ausmaß der Belastungen zu erkennen.

Im zweiten Schritt geht es darum, die Symptome zu verstehen. Hierzu dient der tiefenpsychologische Teil der Diagnostik, zu dem die sogenannten projektiven Tests gehören. Es geht darum, einen Einblick in den Teil der Persönlichkeit zu erhalten, über den man im normalen Leben nicht nachdenkt. Hier können etwa unerfüllte Wünsche verborgen sein, die man lieber nicht haben möchte oder große Wut, die keinen Ausdruck finden kann. Versteht man die Zusammenhänge zwischen den unbewussten und den bewussten Teilen der Persönlichkeit, bekommen die Symptome einen "Sinn". Später ist es dann Ziel der Therapie, inneres Wachstum und Reifung so anzuregen, dass die Symptome unnötig werden und aufgegeben werden können.